Laufen mit Mocki

Laufen mit Mocki

Laufen mit Mocki

UPDATE: Bilder vom Mocki-Lauf

Am Mittwoch, 3. Juli, um 18.30 Uhr haben die Läufer aus Ludwigsburg und Umgebung Gelegenheit zu einer
Trainingseinheit mit der wohl besten deutschen Langstreckenläuferin der vergangenen zwei Jahrzehnte. Sabrina
Mockenhaupt, die Mocki, kommt zu einem After Work Run ans Neckarufer bei Hoheneck. Wir haben mit ihr im Hinblick auf den Termin am kommenden Mittwoch und auf den 21. Ludwigsburger Citylauf am 20. Juli, an dem sie teilnehmen wird, ein Interview geführt.

Sabrina Mockenhaupt kommt zweimal nach Ludwigsburg. Zum Training am 3. Juli und zum Citylauf am 20. Juli.
Wochenblatt: Viele Langstreckenläufer, die in jungen Jahren auf 5000 und 10 000 Meter schnell waren, wechseln
wie Du im Herbst ihrer Karriere gerne zum Marathon oder zum Halbmarathon. Verrätst Du uns die Gründe?

S. M.: Klar. Im Alter von 30 Jahren aufwärts lässt bei jedem die Schnelligkeit nach. Die Muskeln bauen ab, sie sind nicht mehr so leistungsfähig. Bei den langen Distanzen, wo es mehr auf das Ausdauervermögen ankommt, kann man als älterer Sportler noch eher mit den Jungen mithalten. Vor allem in Hinblick auf Weltmeisterschaften oder auf die Olympischen Spiele.

Was sollten Sportler essen und auf was sollten sie besser verzichten?

S. M.: Ich habe früher auch mal auf Zucker und sonst was verzichtet und mehr auf die Ernährung als auf das Training geachtet. Aber dadurch bin ich auch nichtschneller geworden. Man sollte nicht alles verkomplizieren. Wenn es wie jetzt sehr heiß ist und man Lust auf ein Eis hat, sollte man auch eins essen. Grundsätzlich ist es natürlich sinnvoll, auf die Ernährung zu achten. Ich ernähre mich zum Beispiel lieber mit Kartoffeln und Gemüse als mit Nudeln. Ich esse auch ein wenig Fleisch. Mit Zucker und Alkohol sollte man aufpassen. Aber ein abwechslungsreiches Training ist eher der Schlüssel zum Erfolg als ein ausgefeilter Ernährungsplan.

Wie wichtig ist es, eine gute Balance zu finden zwischen Training und Phasen der Erholung?

S. M. Ganz wichtig. Ich trainiere ja heute nur noch einmal am Tag und nicht wie früher zweimal. Manchmal lege ich sogar einen Ruhetag ein. So wie gestern. Dahabe ich nicht in die Müdigkeit reintrainiert. Und weißt Du was? Ich war heute viel schneller als sonst. Gerade im Alter wird es immer wichtiger, auf die Signale des Körpers zu achten. Der Körper, das ist meine Erfahrung, lässt sich nicht überlisten. Wenn man müde ist, soll man ruhig auch mal eine Einheit ausfallen lassen. Die bringt gar nichts. Die schiebt einen eher nach hinten.

Wie trainierst Du im Sommer, wenn es so heiß ist?

S. M.: Obwohl ich ein Morgenmuffel bin, stehe ich an heißen Tagen früh auf und trainiere, solange es noch kühl und wenig Ozon in der Luft ist. Wenn das nicht klappt, kann ich auch sehr lange warten, bis es 20 Uhr ist. Im schattigen Wald laufen ist auch eine gute Möglichkeit.

Wer mit dem Laufen anfängt, der merkt, dass es von Woche zu Woche besser geht. Wie motiviert man sich als Sportler, der schon viele Jahre dabei ist, der mit geringen Fortschritten leben muss beziehungsweise gar mit Stagnation oder Rückschritt?

S. M.: Laufen ist ja für uns Läufer leben. Ich habe zum Beispiel mit meinen Bestzeiten abgeschlossen. Man muss irgendwann realistisch werden, und sich kleinere Ziele setzen. Im Grunde ist es doch ein Geschenk, wenn man überhaupt laufen kann. Jeder der einmal krank oder länger verletzt war, kennt das. In Ludwigsburg beim Citylauf zum Beispiel bin ich mega happy, wenn ich 35 Minuten laufe. Früher hätte ich da geheult.

Letzte Frage, Sabrina: Trainerst Du lieber mit Musik im Ohr oder ohne?

Wenn ich Studio bin - auf dem Stepper oder auf dem Laufband - tatsächlich mit Musik im Ohr. Draußen meistens ohne. Man sollte ja hören, wenn ein Auto oder ein Radler näherkommt. Dazu kommt, dass ich das Vogelgezwitscher sehr liebe.

Sabrina, vielen Dank.

Ja. Gern geschehen. Wir sehen uns am 3. Juli in Ludwigsburg.

 

Mit Sabrina Mockenhaupt sprach Michael Langjahr.

Zurück